Dies ist ein Auschnitt aus einer längeren Rede von Jonathan Pageau, den ich sehr zutreffend finde. Ich habe den Abschnitt der Rede so gut ich es konnte ins Deutsche übersetzt.
Jonathan Pageau: Die Wiedergeburt des Logos
Das ganze Projekt des Postmodernismus, was in den letzten 30-40 Jahren in Hochschulkultur und Hochschulbildung passiert, ist ein systematischer Angriff auf den Logos. Um den Logos aus dem Zentrum bzw. dem Mittelpunkt zu verdrängen, um Narrative und Wertehierarchien zu dekonstruieren so dass wir weniger ziel- und richtungslos herumirren. Und nun haben wir das Ende von dem erreicht, was Postmodernismus bieten kann. Wir sind im Grunde an einem Punkt angelangt, wo wir sagen können, dass der Postmodernismus im Grunde die kulturelle Debatte gewonnen hat. Eine Philosophie, die das Zentrum und Gewissheit verteufelt, ist tückischerweise zum eigentlichen Zentrum und zur unhinterfragbaren Autorität geworden - obwohl sie Autorität verachtet.
Der Postmodernismus hat alles auf den Kopf gestellt und ins Gegenteil gekehrt. Und all dieses ins Gegenteil Kehren und Chaos, die nicht nicht auf die leichte Schulter genommen werden dürfen, haben ein steriles Zeitalter hervorgebracht. Buchstäblich steril, da Menschen nicht mehr genügend Kinder bekommon, um die Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Es ist aber auch steril, weil es diese narzistische und fragmentierte Kultur hervorgebracht hat. Sie sagten das Zentrum (Logos) könne (die Gesellschaft) nicht zusammenhalten und wie die Dinge auseinanderfallen.
Nun beklagt jeder plötzlich, dass es keine Wahrheit mehr gibt, dass wir in ein Post-Wahrheits-Zeitalter eintreten, ein Zeitalter der Fake-News (Falschnachrichten). Aber das ist doch gerade das, was die Postmodernisten vor 40 Jahren verkündet haben. Und nun sind sie überrascht das Ergebnis zu sehen? Wie das Chaos nicht unterscheidet? Wie es sich genau so gegen die Postmodernisten wendet wie sie es gegen ihre ideologischen Feinde verwendet haben?
Sie wollten die Welt in Sand verwandeln und nun sind sie überrascht zu merken, wie dieser zwischen ihren Fingern verrinnt. Was sie nun am meisten überrascht und erschreckt - nachdem sie ihr Ziel erreicht und glaubten gewonnen zu haben - ist zu sehen, dass aus den sich zersetzenden Rückständen des westlichen Patriarchats ein Samen zum Vorschein kommt, der gekeimt ist. Dass es am dunkelsten Ort eine leuchtende Flamme gibt. Der Logos erwacht. Die Dunkelheit hat ihn nicht überwunden.
Hätten sie den Geschichten Aufmerksamkeit geschenkt, die in das Gewebe unseres Bewusstsein eingewoben sind, die selben Geschichten, die sie zu dekonstruieren versuchen, dann wüssten sie, dass die Morgendämmerung immer kommt. Dass immer ein Samen gepflanzt wird. Dass der Logos das Zentrum zurückgewinnt. Christus steht von den Toten auf.