Opfer (Teil 2)
Vor einigen Tausend Jahren, haben unsere Vorfahren entdeckt, das sich die Zukunft wie ein strenger und urteilender Vater verhält, der über unsere Taten Buch führt, und diejenigen belohnt, die große Opfer bringen und diejenigen bestraft, die dies nicht tun.
Und unsere Vorfahren fragten sich, wie das optimale Opfer aussieht, um in der Zukunft die größtmögliche Belohnung zu erhalten? Was und wie soll man opfern, damit die Zukunft für einen selbst und seine Kinder ein angenehmer Ort und nicht zur Hölle wird - ein Ort an dem Wahrheit, Vernunft und Frieden herrschen.
Sie kamen zu folgendem Ergebnis: Das wertvollste, das man Opfern kann, um die Zukunft positiv zu gestalten ist man selbst und das eigene Kind.
Und es wird auch beschrieben, wie man dieses Opfer bringt: Indem man mutig die Wahrheit spricht und Verantwortung übernimmt. Weil diese Antwort aus dem Juden- und Christentum stammt, werde ich versuchen, dies anhand einiger Beispiele aus der Bibel zu erklären.
1. Jona
Das erste Beispiel handelt von einem Mann, namens Jona. Dieser wird von Gott aufgefordert, in die Stadt Ninive zu gehen, in der Sünde und boshaftes Treiben herrschen, um dort zu predigen und zu verkünden, dass Gott die Stadt in 40 Tagen zerstören wird, wenn diese nicht Reue zeigt und umkehrt.
Doch aus Hass auf die Stadtbewohner, aus Angst und aus Stolz, beschließt Jona vor seiner Pflicht zu fliehen und besteigt ein Schiff, welches auf See in einen ungehäuerlichen Sturm gerät, während er tief und fest schläft. Nachdem alle auf dem Schiff in Angst und Panik verfallen und auch Gebete nichts nützen, muss der nun geweckte Jona den Seemännern gestehen, dass er für den Sturm verantwortlich ist, weil er nicht den Auftrag seines Gottes ausführen wollte. Dadurch brachte er die Seemänner in Gefahr und ließ auch die Stadtbewohner, die er warnen Sollte, im Stich.
Die eigentlich ungläubigen Seeleute stellen Jona viele Fragen, weil sie nicht vestehen können, warum er vor seiner Pflicht weggelaufen ist und halten ihm dadurch den Spiegel vor. Sie erwecken sein Gewissen und er merkt, dass er einen Fehler begangen hat, dass er durch seine Verweigerung nicht nur über sich, sondern auch über andere Unheil und Gefahr gebracht hat. Der Sturm, in den Jona gerät, ist ein Symbol für den Sturm, den das Gewissen entfacht, wenn du den falschen Weg eingeschlagen hast und dies versuchst zu verdrängen. Du landest im Sturm, wenn du nicht die Dinge tust, die deine Bestimmung sind. Und du kannst nur hoffen, dass es noch nicht zu spät ist umzukehren.
Wenn Deutschland ein Boot ist, dann befinden wir uns in einem heftigen Sturm und die, die dafür verantwortlich sind, scheinen ebenfalls zu schlafen, damit ihr Gewissen sie nicht stört. Und ähnlich den Seeleuten in dieser Geschichte, stehen wir auf dem Deck des Sinkenden Schiffes und fragen fassungslos:
- Was ist seit 4 Jahren mit den Ärzten los? Warum schweigen sie? Warum machen sie mit? Warum werden immer noch Kinder geimpft? Warum tun sie ihre Pflicht nicht?
- Was ist mit den Wissenschaftlern und Professoren los? Warum schweigen sie? Warum schauen sie weg? Warum schlafen sie?
- Was ist mit den Kirchen los?
- Was ist mit den Richtern, Staatsanwälten und der Polizei los?
In der Geschichte übernimmt Jona Verantwortung für sein Verhalten und lässt sich über Bord werfen um das Leben der Seeleute zu retten. Die Seemänner kehren unversehrt Heim und bekehren sich - beeindruckt durch ihre Erlebnisse mit Jona - zum Gott Israels. Jona wird jedoch von einem großen Fisch verschluckt, der mit ihm in die Tiefen des Meeres hinabtaucht. Die Dunkelheit die ihn umgibt ist ein Symbol für Tod, Hölle und Grab. Die Botschaft dieser Szene ist folgende: Wenn du nicht deinem Auftrag, deinem Gewissen, dem richtigen Ziel folgst, wenn du in dieser Hinsicht nicht die richtigen Opfer bringst, dann landest du in der Hölle, sowohl körperlich als auch psychisch.
Und du kannst deinem Schicksal nicht entrinnen: Entweder leidest du innerlich darunter, dass du jahrelang die Warheit verschweigst und Unrecht zulässt oder sogar unterstützt, oder du leidest dafür, dass du die Wahrheit aussprichst und deshalb bestraft wirst. Leiden wirst du auf jeden Fall, und die einzige Entscheidung die du treffen musst, ist welches Leid du wählst.
Jona zeigt Reue im Bauch des Fisches und wird von Gott gerettet. Er kehrt um und führt seinen Auftrag aus. Die Stadt bekehrt sich und wird verschont. Eine wichtige Botschaft der Geschichte von Jona ist, dass das richtige Opfer darin besteht, Verantwortung zu übernehmen, seinem Auftrag, seiner Berufung zu folgen und mutig die Wahrheit auszusprechen, auch wenn man am liebsten davor fliehen möchte.
Das Ende dieser Geschichte enthält noch eine schwer zu akzeptierende Lektion für Jona. Weil er die Stadt Ninive hasste, hatte er gehofft, das Gott sie zerstört. Er muss jedoch erkennen, dass Gott nicht auf Rache aus ist, sondern möchte, dass die Menschen, die das Ziel verfehlt haben, umkehren. Auch wir sollten deshalb nicht auf Rache aus sein, sondern sollten darauf hoffen und uns daran erfreuen, wenn Menschen die uns gegenüber Fehler gemacht und falsch gehandelt haben Reue zeigen und umkehren.
2. Kalt und warm
In Offenbarung 3:15-16 macht Jesus folgende Aussage zur Gemeinde Laodizea:
Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
Was versteht Jesus darunter, wenn er Menschen als kalt oder warm bezeichnet?
- Menschen die warm sind, wissen was moralisch richtig und was falsch ist und sie treten mit Hingabe und Selbstaufopferung für das Richtige ein.
- Menschen die kalt sind, sind diejenigen, die, (gleich den Bewohnern der Stadt Ninive) noch nicht wissen, was moralisch richtig und falsch ist und deshalb falsch handeln. Für sie besteht zumindest die Hoffnung, dass sie eines Tages aufgeklärt werden und umkehren.
- Die Lauwarmen sind diejenigen, die wissen was moralisch richtig und was falsch ist und trotzdem nicht das Richtige tun. Sie sind nicht bereit für das richtige Ziel Unannehmlichkeiten und Vorwürfe zu ertragen, oder auf irgendeine Annehmlichkeit zu verzichten. Die Lauwarmen hoffen, mit der Welt gut auszukommen, während sie sich selbst schmeicheln, dass sie bei Gott gut dastünden. Es sind Leute die sich selbst betrügen und auf die im Ernstfall kein Verlass ist.
Die schlimmsten Menschen sind laut Jesus also die, die eigentlich wissen was in der Welt falsch läuft und was dagegen zu tun wäre, aber nichts tun. Sein Urteil über diejenigen, die angesichts von so viel Lüge und Ungerechtigkeit schweigen und nichts unternehmen, ist vernichtend.
3. Exodus
Eine weitere Geschichte, über die ich kurz erzählen möchte ist der Exodus.
Der Egyptische Pharao hielt sich für einen Gott und wollte hoch hinaus. Deshalb mussten die Hebräer Ziegel herstellen, aus denen große, beeindruckende Gebäude erstellt werden sollen. Die versklavten Hebräer sind für den Herrscher nichts als Material bzw. Instrumente um seine Ziele zu Erreichen. Damit er die Hebräer besser beherrschen kann, beginnt der Pharao sogar das gesamte Volk zu verweiblichen, indem er alle männlichen Neugeborenen töten lässt.
Und da schickt Gott Moses zum Pharao und zwingt diesen dazu, die Hebräer mit ihm in die Wüste ziehen zu lassen, wo sie 40 Jahren lang herumirren bevor sie ins gelobte Land gelangen.
Der Gott der Hebräer ist in dieser Geschichte der Geist, der gegen Tyrannei und Sklaverei ist, der die Versklavten in die Wüste hinausführt und sie in Richtung einer positiven Vision steuert.
Übringens: Laut jüdischen Gelehrten, gibt es zwei Arten der Tyrannei: eine externe (z.B. die des Pharao oder des Staates) und eine interne (die eigenen Süchte, der eigene Ehrgeiz). Sie glauben, dass du keine Freiheit vom Pharao (vom Staat) haben kannst, wenn du nicht frei von dir selbst bist (dem Tyrannen in dir, d.h. z.B. deine Karrieresucht, Ehrgeiz). Und die Befreiung von der internen (inneren) Tyrannei sind die 10 Gebote.
Die Botschaft aus der Vergangenheit an unsere heutige Zeit lautet: Es ist besser frei zu sein und in der Wüste, bzw. im Unbekannten und im Chaos zu landen, als ein Sklave zu sein und gegen seine moralischen Überzeugungen zu handeln.
Während der Coronazeit verloren viele Ärzte, Wissenschaftler, Krankenpfleger usw. ihre Arbeitsstelle, weil sie sich nicht dem System unterwerfen wollten, weil sie die Probleme und die Lügen des Systems öffentlich angesprochen haben. Und nicht nur das, auch Kontosperren, Bußgelder, Gerichtverhandlungen, Gefängnis, Hausdurchsuchungen waren Teil der Strafen, die sie erdulden mussten und noch müssen. Sind wir auch bereit, für unsere moralischen Überzeugungen, unsere berufliche und private Existenz zu opfern und in die Wüste, in das Unbekannte zu ziehen?
Im Psalm 23 heißt es:
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Dieser Psalm will denen Mut machen, die für ihren Glauben, für ihre Überzeugungen in Gefahr geraten aber auf die Hilfe und den Schutz Gottes zählen können und deshalb den Mut nicht verlieren.
Der Auszug aus Ägypten steht für die Freiheit vom Tyrannen, um stattdessen einem höheren Ziel zu dienen. Deshalb war der Auszug der Hebräer eine Gefahr für den Pharao. Wenn die Hebräer in die Wüste ziehen, um ihrem Gott zu dienen, dann werden sie dadurch vereint, was sie stärker und gefährlicher macht, und somit die Autorität des Pharao in Frage stellt.
Auch unsere Obrigkeit fürchtet den Tag, an dem wir aufhören uns spalten zu lassen und gemeinsam für die Rückkehr von Wahrheit und Vernunft eintreten.
4. Abraham und Isaak
Die letzte Geschichte, die ich heute anprechen möchte, handelt von Abraham und Issak. Abrahams Frau war unfruchtbar und bekam einen Sohn erst in hohem Alter. Und eines Tages kommt Gott und fordert Abraham auf, seinen Sohn Isaak (nach dem er sich so lange gesehnt hat) zu opfern. Abraham gehorcht, beweist damit seine Treue und Zuversicht Gott gegenüber und Gott rettet das Kind.
Diese Geschichte ist nicht veraltet und sie ist auch nicht vorbei, sondern sie spielt sich Tag für Tag heute noch genau so ab wie damals. Denn wie soll man sein Kind erziehen, in einer völlig kurrupten Welt? Sagt man ihm, dass es schweigen und nichts tun soll? Oder bringt man ihm bei, das korrupte Spiel aktiv mitzuspielen? In beiden Fällen, würde die Korruption weiter zunehmen und siegen. Bringen wir ihm stattdessem durch unser Vorbild bei, gegen diese Misstände zu kämpfen.
Die Abrahamsgeschichte bedeutet in die heutige Zeit übersetzt, dass man als Vater und Mutter sein Kind an die Welt opfert, es an diese ausliefert, wenn man es dazu erzieht, Verantwortung zu übernehmen und die Wahrheit mutig auszusprechen. Dann werden die Mächte des Chaos nach ihm trachten.
Und so wie Abraham vertrauen in Gott hatte, dass alles gut gehen wird, so müssen Eltern auch Vertrauen haben, dass es für ihr Kind gut ausgehen wird.